Devil May Cry 5
Devil may cry 5 ist ein Action-Adventure Hack und Slash Spiel von Capcom und spielt zeitlich fünf Jahre nach dem zuvor erschienenem Teil Devil may cry 4.
Die drei Hauptprotagonisten sind der im DMC4 vorgestellte Charakter Nero, sowie ein mysteriöser Begleiter namens V und natürlich Dante persönlich. Zusammen müssen die drei sich aufmachen einen Dämonen namens Urizen, der den Samen eines Dämonenbaums namens Qlipoth in der Stadt gepflanzt hat, zu bekämpfen.
Nero verliert zu Anfang der Geschichte seinen charakteristischen Devil Bringer, welcher jedoch durch die Hilfe seiner neuen Mechanikerin Nico durch sogenannte Devil Breaker ersetzt wird: Mechanische Arme mit verschiedenen Funktionen, die das Arsenal der Kombinationsmöglichkeiten von Attacken noch mehr erweiterten und damit eine meiner Lieblingseigentschaften an DMC aufwerteten.
Denn in Devil may cry geht es nicht darum Gegner bloß zu töten, sondern darum wie man sie tötet und durch verschiedene Tastenkombinationen einen so hohen Style-Rang wie möglich zu erreichen. Und Monsterhorden zu verspotten, zu bekämpfen und durch vernichtende Combos zu besiegen hat noch nie so gut ausgesehen wie in DMC5!
Die photorealistische Grafik, ermöglicht durch die RE Engine welche auch bei Resident Evil 7 benutzt wurde, lässt die Charaktere menschlicher und die Umgebung lebendiger aussehen trotz actiongeladenen schnellen Kampfbewegungen. Besonders die realistischere Darstellung der Hauptcharaktere war zugegebenermaßen anfangs ein wenig befremdlich, vor allem das Aussehen eines gealterten Dante. Niemand sieht gerne wie seine Kindheits- oder Jugendhelden alt werden und doch ist das immer wieder das Thema vieler Videospielreihen: Der eigentliche Held der Serie macht der jüngeren Generation Platz und das ist etwas das ich beim neuen Devil may cry befürchtet hatte – das wie in DMC4 der Fokus auf Nero gelegt wird und Dante nur die selben alten Level rückwärts wiederholen darf.
Doch Capcom scheint aus seinen Fehlern gelernt zu haben: Die Level mögen zwar gradliniger und kompakter sein mit weniger Rätseln, doch man bekommt beim Spiel der drei Charakteren nicht das Gefühl dasselbe Level immer und immer wieder zu wiederholen. Noch dazu bringen die unterschiedlichen Spielstile der Charaktere ihren ganz eigenen Charme in die Mission sodass selbst eine Wiederholung des selben Levels einem nicht vorkommt wie eine. Nero, mit dessen Devil Breaker man eine schier unendlich lange abwechslungsreiche Kombinationsmöglichkeit hat zusammen mit seinem Schwert Red Queen ist verheerend gegenüber großen aber auch kleinen Dämonenhorden und wenn man mal keine Lust hat zu laufen gibt es sogar einen Devil Breaker namens Punchline auf dem man surfend durch die Stadt kommt.
V’s Kampfsystem ist überraschend anders, denn im Gegensatz zu Dante oder Nero kann V selbst keinen Schaden anrichten und muss sich auf seine beschworenen Gefährten verlassen, einen Vogelähnlichen Dämon namens Griffon der auch die menschliche Sprache beherrscht, ein vierbeiniges Biest namens Shadow und wenn V seine volle Kraft benutzt ein gigantisches Monster namens Nightmare.
Im Gegensatz zu V sind seine Gefährten zwar in der Lage anzugreifen und Schaden anzurichten, jedoch nicht in der Lage zu töten weswegen V den letzten Todesstoß selbst ausführen muss mit Hilfe seines Gehstocks. Dadurch lässt V’s Kampfstil sich am ehesten mit einem Marionettenspieler vergleichen: Während er selbst in sicherer Entfernung zu den Gegnern steht muss man seine Gefährten kontrollieren und angreifen lassen, was manchmal eine Herausforderung darstellt und sich stark von Dantes und Neros Spielmechanik unterscheidet. Doch das war für mich ein positiver Punkt, denn dadurch kam noch mehr Abwechslung in das Spiel hinein und ehrlich gesagt wäre ein dritter hitzköpfiger großspuriger Teufelsjäger einer zu viel gewesen. V’s ruhiger und mysteriöser Charakter bildet einen guten Gegenpol zu den beiden anderen Protagonisten.
Dante’s Spielmechanik ist unglaublich flüssig und macht unheimlich Spaß. Jede neue Waffe die er bekommt fühlt sich an wie ein Spielzeug das man unbedingt ausprobieren will, und so verhält es sich auch während er kämpft: Ob man Gegner jetzt mit einem Motorrad überfährt, sie zu Tode breakdanced oder mit Fedora und Schal vermöbelt, es ist sowohl unterhaltsam als auch unglaublich cool mitanzusehen. Durch die Möglichkeit zwischen seinen Waffen hin – und herzuwechseln entsteht ein Fluss an unheimlich schön animierten und vernichtenden Attacken mit denen man seine Gegner alt aussehen lassen kann, und das mit Style. Doch nicht nur die Kampfmechanik ist sich treu geblieben im neuesten DMC5, nein, sondern auch der Humor anhand vieler mal nicht so offensichtlichen oder sehr offensichtlichen Referenzen: J.D. Morrison der Dante Grüße von Miss Patty Lowell ausrichten lässt, zwei Charaktere die bis dahin nur in der gleichnamigen animierten Serie von 2007 vorkamen. Das Design der Gefährten von V, welche den Bossen aus DMC1 nicht nur unheimlich ähnlichen sehen, sondern auch fast dieselben Animationen haben.
Dante, der bei einem hohen Style Rang eine Rose wirft um Gegner zu verspotten wie mit der Luzifer-Waffe aus DMC 4. Devil may cry ist eine Reihe die sich selbst nicht zu ernst nimmt – und das macht die Spiele umso amüsanter und unterhaltsam.