Rage 2 für die Xbox One
Eine Mischung aus Doom, Just Cause und Mad Max? Klingt nach einer geballten Ladung Action und einer Menge Spaß – zumindest in der Theorie.
Das vor ca zwei Wochen erschienene Rage 2 ist die Fortsetzung des gleichnamigen Action-Shooter Spiels von 2011, mit welchem die Macher von Doom Shooter neu probieren wollten.
Statt dunkler Gänge und ständiger frontaler Action hatte man nun eine offene Welt die man mit Fahrzeugen erkunden konnte. Rage 2 bietet ebenfalls eine offene Spielwelt mit modifizierbaren Fahrzeugen, Straßenkämpfen gegen Raider oder Mutanten und vielen Explosionen.
Die Waffen sowie die Ausrüstung ist vielfältig modifizierbar und kann geupgradet werden, die Quests zahlreich und die Welt groß – soweit klingt es gut, doch fangen wir am Anfang an: Der Protagonist der Geschichte heißt Walker und ist sowohl in Geschlecht als auch Aussehen veränderbar. Dies macht soweit weder in der Story noch im Gameplay einen Unterschied, außer das die weibliche Version von Walker dieselbe Synchronsprecherin wie Shirley Benett aus Community hat, was mich persönlich irritiert hat – das lag aber nicht an der Sprecherin, sondern an mir.
Was aber nicht an mir lag sondern an dem Spiel ist die schlechte Synchro. Münder die sich ohne Stimme bewegen, Stimmen die aus dem Nichts mit einem sprechen nachdem die Konversation geendet hat und Soundeffekte die verzögert, gar nicht oder immer wieder auftauchen. Mehr als einmal musste ich das Spiel schließen weil sich wieder irgendein hohes Piepsen, Brummen oder das Geräusch des Overdrives aufgehangen hat und in einer endlos Schleife jegliche anderen Geräusche übertönte.
Viele Geräusche gab es allerdings nicht zu übertönen, denn auch wenn die Spielwelt groß ist hat sie kaum etwas zu bieten. Ohne Hintergrundmusik und ohne große visuelle Eindrücke wirkt die Welt recht leer wenn man nicht grade wieder einen Clan ausrottet oder Straßensperren vernichtet.
Allgemein hinterlässt Rage 2 wenig Eindruck bei mir außerhalb der Kämpfe: Die Dialoge wirken steif und klischeehaft für einen Action-Held, es existiert kein nennenswerter Soundtrack und die Missionen wiederholen sich. Zerstöre die Straßensperre, töte Mutanten, vernichte Raider. Da hätte man von den Machern von Just Cause etwas mehr erwarten können.
Doch es gibt auch gute Dinge an Rage 2, nämlich das Kampfsystem. Die Rüstung die Walker sich von einem toten Ranger genommen hat birgt viele Fähigkeiten – von eher Standardfähigkeiten wie einem Doppelsprung bis hin zum Zerschmettern gegnerischer Rüstungen – und macht den Kampf abwechslungsreich und spaßig. Gegner lassen sich zwar relativ schnell und einfach töten, das macht die Kämpfe aber nicht anspruchslos. Am ehesten sind sie mit den Kämpfen in Doom vergleichen, schnell und flüssig, jedoch leider nicht ganz so motivierend und stimmig – der fehlende Soundtrack macht eben doch einiges aus.
Nichtsdestotrotz kommen Action Fans hierbei gut auf ihre Kosten, denn gekämpft wird noch und nöcher. So viel das dabei die Story ziemlich in den Hintergrund rückt, denn davon will mir kaum noch etwas einfallen außer das die Obrigkeit zurückgekehrt und sauer ist. Rage 2 legt aber auch wenig wert darauf das Spieler das Spiel ernst nehmen, es nimmt sich selbst nämlich auch nicht allzu ernst. Ein sprechendes Auto das durchgängig mit der Hauptfigur flirtet ist Beweis genug dafür.
Mein Fazit zu Rage 2: Ich hätte mehr von den Machern von Just Cause und Doom erwartet. Am ehesten würde ich Rage 2 als eine Art Hoppala-Kind zwischen Mad Max, Doom und Just Cause beschreiben, das leider nicht die Liebe und Aufmerksamkeit bekommen hat, die es verdient hätte.
Und wie immer bekommt ihr hier unter dem Link, das Game:
Rage 2 – Xbox One Standard Edition